Dienstag, 20. November 2012

Wann ist man eigentlich reich?

Mein Freund rümpft immer die Nase, wenn ich davon spreche, reich zu werden. Er glaubt, wir könnten wohlhabend werden, aber reich, das sei eine andere Kategorie. Wann gilt man als reich?
Laut Statistischem Bundesamt galt 2008 als arm, wem weniger als 781€ (Singles) bzw. 1172€ (Paare) monatlich zur Verfügung standen. Um hingegen als reich zu gelten, mussten Singles immerhin 3418€ netto verdienen, Paare 5127€.
Einstufung in Arm und Reich für Singles und Paare 

Fazit: Vom reich sein bin ich meilenweit entfernt.
Reichtum bezieht sich allerdings nicht allein auf das Netto-Einkommen. Auch das vorhandene Vermögen spielt eine Rolle. Zu Zeiten, als noch eine Vermögenssteuer existierte, belief sich der Freibetrag für den Einzelnen auf 120000DM. Alles darüber hinausgehende, sei es Immobilienbesitz, Aktien, Barvermögen, Gold oder sonstige Wertanlagen wurde mit 1% besteuert.
Alles in allem bleibt Reichtum eine sehr subjektive Sache. Jene, die Geld haben, sprechen nicht gern darüber, weshalb Umfragen wie jene, auf denen die obigen Zahlen basieren, nicht unbedingt als repräsentativ gelten können.
Für mich würde "reich" sein bedeuten, dass ich nicht mehr arbeiten müsste und trotzdem meinen Lebensstandard halten oder noch etwas steigern könnte. Richtig reich sein, in Champagner baden, mit meiner Yacht auf den Weltmeeren herumgondeln, Villen mit 70 Zimmern besitzen, das werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr schaffen. Aber irgendwie kommt es mir auch gar nicht so besonders erstrebenswert vor. Wenn es gar nichts mehr gäbe, wofür man kämpfen müsste, wenn einem alles in den Schoß fiele und man sich um nichts kümmern müsste..das wäre doch auch irgendwie langweilig. Obwohl man sich dann wieder anderen Dingen widmen könnte...

Altersvorsorge?

Vor einigen Wochen fand in meiner Firma eine Infoveranstaltung zum Thema "Betriebliche Altersvorsorge" statt. Ich glaube zwar nicht, dass ich bei meinem Zigarettenkonsum alt genug werde, um überhaupt einmal Rente zu beziehen, aber man weiß ja nie. Es kann immer anders kommen.
Die Dame, Vertreterin eines großen Versicherungsmaklers, führte uns vor, wie lohnend und sinnvoll es wäre, privat vorzusorgen. Zu diesem Zweck rechnete sie vor, dass - wenn man das Geld privat anlegen würde - am Ende von 100€ knapp 50€ übrig bleiben, während beim bAV-Modell am Ende über 100€ stünden. Das sah auf den ersten Blick toll aus, Steuerersparnis hier, vermögenswirksame Leistungen dort.
Fragen gab es reichlich. Was mich wunderte war, dass niemand sich für den kleinen, dezent in Klammern gehaltenen Zusatz interessierte, welcher besagte, dass a) das angesparte Vermögen später durchaus noch besteuert wird (ab 2040 zu 100%) und b) die private Vorsorge sowohl auf Arbeitslosengeld als auch auf die gesetzliche Rente angerechnet wird. Ich fragte mich da spontan, wie lohnend es ist, wenn ich dank privater Vorsorge später weniger gesetzliche Rente bekomme. Allerdings kann niemand in die Zukunft sehen. Mein Kollege hat sich ausrechnen lassen, dass er später mit rund 800€ gesetzlicher Rente kalkulieren darf. Die zusätzlichen 400€ aus der privaten Vorsorge würden sich gut machen, wenn sie zu 100% aufgeschlagen würden. Aber die 400€ sind im Schaubild weder versteuert noch mit dem Abzug auf die gesetzliche Rente verrechnet.
Und dann gibt es ja noch Rürup- und Riesterrente, worüber man durchaus sehr kontroverse Aussagen vernimmt, aber selten etwas konkretes.
Was mir an der betrieblichen Altersvorsorge am wenigsten gefallen hat, war der Umstand, dass ich mit frühestens 62 auf mein Geld zugreifen kann, regulär erst mit 67. Ich will mir weder vom Staat noch von einem Versicherer vorschreiben lassen, wann ich in Rente gehen darf. Ich will in Rente gehen, wenn ich Lust dazu habe. Von dem Standpunkt her betrachtet glaube ich nicht, dass die klassischen Modelle für mich überhaupt in Frage kommen.
Am Ende der Infoveranstaltung jedenfalls kam ich zu dem Schluss, dass es wahrscheinlich besser ist, wenn ich mich höchstpersönlich um meine Altersvorsorge kümmere. Nicht, dass ich mich für fähiger halten würde als Menschen, die das professionell betreiben. Ich glaube nur, dass - je mehr Zwischenschritte zwischen mir und der Anlage stehen - auch umso mehr Rendite abfließt, trotz aller angepriesenen steuerlichen Vorteile.
Meine Aufgabe zwecks Altersvorsorge wird fürs Erste sein, gründlich zu recherchieren und zu vergleichen. Andere haben es da einfacher. Denen bleibt überhaupt nicht genug Geld übrig, um privat vorzusorgen.

Wozu überhaupt reich werden? - 2

Reich werden an sich ist kein Ziel, das irgendjemanden zu irgendetwas motiviert. Es sind immer die Vorstellungen, die man damit verknüpft, welche die Fantasie anregen. Was möchte man mit dem verfügbaren Geld machen?
Ich glaube, Geld kommt am leichtesten dann zusammen, wenn man weiß, wofür man es verdient oder spart. Zerfließen hingegen tut es ganz von selbst.
Ich habe noch keinen endgültigen Plan, wieviel Geld ich in den nächsten Jahren wofür benötige. Grundsätzlich möchte ich immer genug auf der hohen Kante haben, um gegebenenfalls eine Zeitlang davon leben zu können. Außerdem wünsche ich mir alle 5 Jahre ein neues Auto, was man als meinen persönlichen Luxus betrachten darf. Mehr Notwendigkeit ist eine vernünftige Altersvorsorge.
Für übernächstes Jahr plane ich einen mehrwöchigen Urlaub in Costa Rica. Zudem würde es im Hinblick auf eine mögliche Selbständigkeit (sollte ich meinen Job verlieren) nicht schaden, wenn ich Binokular und Mikroskop besäße.
Der größte Posten, der hoffentlich später als früher auf mich zukommt, ist die Erbschaftssteuer für das Haus meiner Tante (woher das Geld für die dann nötigen Reparaturen, Renovierungsarbeiten etc. kommen soll, ist mir ohnehin noch schleierhaft). Bei diesem Verwandtschaftsverhältnis sind die Abgaben enorm und der Freibetrag ist lächerlich.
Über den Daumen gepeilt rechne ich in den nächsten Jahren mit zusätzlichen Ausgaben von ca. 60000€. Nicht zu vergessen, die Forderung des BaföG-Amtes, die sich auch auf etwa 8500€ belaufen dürfte. Woher soll all das Geld kommen? Und wie soll man nebenbei noch reich werden?
Wenn ich äußerst sparsam lebe, bleiben monatlich knapp 700€ übrig, die ich anlegen kann. Damit geht das Geld, das ich während meines ersten Arbeitsjahres gespart habe, komplett für die Bafög-Rückzahlung drauf. Irgendwie deprimierend, aber immerhin bin ich dann schuldenfrei.
Inzwischen bin ich in mein zweites Arbeitsjahr gestartet und an dieser Stelle kommt die Frage nach der Altersvorsorge auf.

Montag, 19. November 2012

Wozu überhaupt reich werden? - 1

Es gibt da eine hartnäckige Fraktion von Menschen, die behauptet, es sei überhaupt nicht erstrebenswert, reich zu sein. Sie finden, Geld sei böse, der Kapitalismus sei böse, reiche Menschen seien böse und nützten andere aus. Jedes Mal, wenn ich höre oder lese, wie gegen Geld und Wohlstand gewettert wird, keimt bei mir sofort der Verdacht, es handle sich hier schlicht und einfach um Neid.
"Geld macht nicht glücklich", ist der Standard-Satz, den ich zu hören bekomme. Natürlich macht Geld nicht glücklich. Aber es kann ungemein dabei helfen.
Geld per se ist weder gut noch böse, macht weder glücklich noch unglücklich. Geld ist einfach nur ein Symbol für Möglichkeiten. Möglichkeiten haben ist grundsätzlich immer gut (zu viele Möglichkeiten können natürlich auch bei der Entscheidung lähmen, aber das steht auf einem anderen Blatt). Also wieso sollte ich etwas verteufeln, das mir ein angenehmeres, erfüllteres Leben zu ermöglichen vermag?
Geld ist immer das, was man daraus macht. Echte Freunde kann man vielleicht nicht kaufen, aber man kann ihnen eine Freude machen, sie zum Essen einladen, sie finanziell unterstützen. Liebe kann man nicht kaufen, aber kleine Aufmerksamkeiten, einen schönen gemeinsamen Urlaub oder auch nur einen Babysitter für ein paar Stunden. Gesundheit kann man nicht kaufen, aber gute Ärzte oder Medikamente oder qualitativ hochwertige Nahrung. Erfolg kann man nicht kaufen, aber man kann bessere Voraussetzungen dafür schaffen durch gute Schulen, ein Studium für die Kinder. Ein Zuhause kann man nicht kaufen, aber ein Haus oder eine Eigentumswohnung. Zufriedenheit kann man nicht kaufen, aber sie resultiert aus all jenen Kleinigkeiten, bei deren Erfüllung Geld durchaus hilfreich und unterstützend wirkt.
Es ist überhaupt nicht sinnvoll oder zielführend, auf den Reichtum anderer zu schielen. Es ist genug Geld für alle da und die EZB druckt ständig neues. Ich glaube, dass jeder etwas erreichen kann, vielleicht keinen Reichtum, aber ein wenig Wohlstand. Ein wenig Sicherheit, sogar ein wenig Luxus.
Warum möchte ich reich werden? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten.
Einerseits hält mich der Gedanke an Tagen, wo mich die Arbeit nervt, bei Laune. Ich gebe mich ganz der Illusion hin, dass ich nicht arbeiten muss, bis ich mit 70 einem Herzinfarkt erliege. Ich möchte etwas von meinem Leben haben und obwohl ich meine Arbeit sehr schätze, hätte ich auch nichts dagegen, dann und wann länger zu schlafen oder mehr Urlaub zu machen. Oder mich gegebenenfalls um meine Familie kümmern zu können, ohne von der Hand in den Mund leben zu müssen. Ich will nicht um jeden Preis sklavisch an meine Arbeit oder das Amt gebunden sein. Man muss sich nur vorstellen, man bekäme einen neuen Chef, mit dem man nicht harmoniert. Oder Kollegen, die einen mobben. Ich will die Option haben, jederzeit sagen zu können "ich habe das nicht nötig". Das Gleiche gilt für mein Privatleben. Ich möchte nicht - wie die Generation unserer Großmütter oder zum Teil auch Mütter - an einen Mann gekettet sein, der möglicherweise nicht immer so charmant, treu und zuverlässig ist, wie ich ihn bekommen habe. Ich will es mir leisten können, meinen Lebensstandard einigermaßen zu halten, auch wenn mein Chef oder Mann beschließen, dass sie mich nicht mehr mögen. In anderen Worten: Ich will Sicherheit.
Natürlich kann man sagen, Sicherheit sei nur eine Illusion und das stimmt auch. Aber nur bedingt. Mein Vater sagt immer: Man muss tun, was man kann und der Rest ist Schicksal. Natürlich kann ich von einem Auto überfahren werden, mein Haus kann abbrennen, ich kann meine Arbeit, meinen Freund verlieren...die Liste möglicher Schicksalsschläge ist schier unendlich lang. Trotzdem spricht nichts dagegen, sich gegen den ein oder anderen Ausfall abzusichern. Schließlich macht man im Normalfall auch die Augen auf, wenn man über die Straße geht. Wird man trotzdem überfahren, ist das eben Pech und man muss das beste aus der neuen Situation machen (wenn man tot ist, hat man ohnehin keine Sorgen mehr). Aber dann schadet es auch nicht, die besten Voraussetzungen zu haben.

Auftrag 1: Bafög-Schulden eliminieren?

Reich wird man dadurch sicher nicht. Aber ich persönlich mag keine Darlehen oder Kredite oder sonstige Schulden, Ratenzahlungen oder alles, was mich in finanzieller Pflicht hält.
Theoretisch, so würde mancher sagen, sind Bafög-Schulden eine tolle Sache. Immerhin bekommt man die Hälfte der erhaltenen Förderung ohnehin geschenkt. Schon allein deshalb sollte man in jedem Fall prüfen, ob man Anspruch hat. Aber am Ende steht eben doch eine nicht unerhebliche Gesamtsumme, in meinem Fall etwas um die 13000€, habe ich grob überschlagen. Fast noch einmal soviel habe ich vor einigen Jahren bereits zurückgezahlt, als das Finanzamt mir mitteilte, ich habe über 100€ Zinsen erhalten. Es stellte sich heraus, dass meine Tanten für mich gespart hatten. Ein klarer Fall von "wie gewonnen, so zerronnen".
Summa summarum ist ein Studium jedenfalls sehr teuer.
Bei meinem Freund, der von seiner Familie keinerlei Unterstützung bekommen hat, schlagen KfW und Bafögamt dank Studienwechsel und Langzeitstudium mit knapp 45000€ zu. Ich konnte es erst nicht glauben, dass das alles nur fürs Studium drauf gegangen ist. Dann habe ich ausgerechnet, was ich während meines Studiums an Geld vernichtet habe. 14 Semester mit knapp 700€ monatlichen Ausgaben, davon
300€ Miete + Strom
  50€ Handy, Telefon, Internet
  30€ Zahnzusatzversicherung
120€ für Lebensmittel
100€ für Fahrtkosten
100€ für Hobbies und den Rest
ergeben  58800€ Lebenshaltungskosten. Dazu kommen noch
750€ Studiengebühren pro Semester (600€ Gebühren + 150€ Semesterticket und "Verwaltungskosten"), also insgesamt 10500€ an Studiengebühren.
Am Ende hat mich das Studium also um die 70000€ gekostet. Dabei bin ich ein sehr sparsamer Mensch und habe immer nebenbei gearbeitet. So gesehen bin ich mit meiner Restschuld von 13000€ gut bedient.

Ich gehöre zwar möglicherweise zu den besten 30% meines Jahrgangs, aber da ich zu langsam war, nützt mir das im Hinblick aufs BaföG überhaupt nichts. Vergünstigungen für gute Leistungen an der Uni gibt es nur, wenn man spätestens 12 Monate nach Ende der Förderungshöchstdauer fertig war (warum der Zeitpunkt für Akademien und Höhere Fachschulen egal ist, ist mir schleierhaft).Weitere ausführliche Informationen gibt es hier.
Die einzige in Frage kommende Vergünstigungsmöglichkeit ist also die Rückzahlung auf einen Schlag. Je nachdem, wie hoch meine Gesamtschuld inzwischen noch ist (im Detail habe ich das noch nicht recherchiert, aber sie liegt irgendwo zwischen 10500 und 13000€) darf ich mit 30-33% Rabatt rechnen, also einer Forderung von 7500-8600€. Mein erstes Jahr im Job habe ich für den Staat und fürs BaföG-Amt gearbeitet.
Ein Bekannter hat vor, für die Rückzahlung seiner Bafögschulden einen Kredit aufzunehmen, was zur Zeit durchaus sinnvoll sein kann. Die Zinsen sind günstig wie nie und die satte Ermäßigung spricht für sich und lässt sich anderweitig kaum ausgleichen.
Schwieriger gestalten sich Bildungs- oder Studienkredite. Meinem Freund wurde nahe gelegt - sollte er auf absehbare Zeit keinen regulären Job finden - sich mit dem Gedanken einer Privatinsolvenz anzufreunden. Mit einer Promotionsstelle kann er gerade mal die laufenden Zinsen für das Jahr begleichen. Was übrig bleibt, ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zuviel.
Mich würde interessieren, wie lange es dauert, bis der Verlust, den ich durch das Studium erwirtschaftet habe, von einem höheren Gehalt ausgeglichen wird. Man darf sich an der Stelle nicht mit Mechatronikern oder anderen gefragten Handwerkern vergleichen. Es ist deprimierend zu hören, dass man mit einem Hauptschulabschluss + Ausbildung deutlich mehr verdienen kann als mit Abitur + einem abgeschlossenen Studium. Das ist eben der Preis, den man zahlt, wenn man Biologie oder Sozialpädagogik oder Sprach-/Kulturwissenschaften studiert.
Noch jedenfalls hat sich das BaföG-Amt nicht bei mir gemeldet. Damit rechne ich für nächstes Jahr. Dann wird es konkret. Jedenfalls hoffe ich, dass sich die Aktien, die ich mir angeschafft habe, sich bis dahin erholen ;)

Ich hab mir überlegt: Ich werde reich

Vor ein paar Monaten, als mir dämmerte, dass ich langsam älter werde, gerne in ein paar Jahren Familie hätte, aber im Zweifelsfall weder auf das Wohlwollen eines Mannes noch die Unterstützung des Staates angewiesen sein will, habe ich beschlossen, dass es nur eine vernünftige Option gibt: reich zu werden.
Als der Entschluss feststand und ich meinen Arbeitskollegen erzählte, dass ich nun reich werde, sorgte das für große Erheiterung. "Nicht in dieser Firma", da waren sich alle einig. Ich hätte in Gedanken noch hinzufügen können: nicht als Biologe. Biologen werden grundsätzlich nicht reich, außer diesem einen mysteriösen Ökologen, der von einem Scheich engagiert wurde, um Pflanzen zu finden, die man in einer sehr wasserarmen Region anbauen kann. Niemand weiß, ob es ihn wirklich gibt oder gegeben hat, aber die Mär kursiert immer wieder, wenn es darum geht, als Biologe einen Lebensstandard oberhalb der Hartz IV Grenze zu erreichen.
Ich bin in die glückliche Lage gekommen, tatsächlich direkt nach dem Studium mit meiner zweiten Bewerbung eine jener raren Stellen zu ergattern, als Biologe in einem aufstrebenden mittelgroßen Unternehmen am Arm der Welt. Ich liebe die Firma und meine Arbeit - aber heutzutage weiß man nie, wie lange man bleibt, wo man danach hinkommt oder was man als nächstes macht. Anders als beispielsweise bei Handwerksberufen wird bei Akademikern eine gewisse Reisebereitschaft vorausgesetzt. Man muss zum Job kommen, ob das nun in China ist oder in Südamerika. Mit 500km Entfernung zu meinem Studienort und 200km zu meiner Heimat hatte ich es nicht sonderlich weit. Trotzdem ist fraglich, ob ich immer hier bleiben will.
Meine Stelle war befristet und wurde verlängert, aber eine Festanstellung lässt noch bis mindestens Ende März nächsten Jahres auf sich warten. Inzwischen ist mein Freund - ebenfalls Biologe - zu mir gezogen und hat einen Aushilfsjob in meiner Firma. Er spekuliert darauf, sich selbständig zu machen, aber ein Berg von Schulden aus dem Studium wartet noch darauf, abgetragen zu werden, ebenso wie meine Bafögschulden, die zwar bei 10000€ gedeckelt sind, aber auch die zaubert man nicht mal eben so her.
Auf dem Weg zum Reich-werden gilt es also zuerst, die im Studium angehäuften Schulden aus dem Weg zu schaffen.